//Die 5 häufigsten Schlafstörungen

Die 5 häufigsten Schlafstörungen

In ihrem jährlich erscheinenden Gesundheitsreport1 analysiert die DAK Krankenkasse Daten zur Arbeitsunfähigkeit ihrer Versicherten. In diesem Jahr widmete sie sich dabei als Schwerpunkt dem Thema Schlafstörungen und führte einige zusätzliche Befragungen durch, welche Einblick in die Verbreitung von Schlafproblemen bei Deutschen geben.

Ein erschreckendes Ergebnis dieser Befragung war, dass – in einem Zeitraum von 4 Wochen vor der Befragung – nur 22,4 % der Befragten nicht über Schlafstörungen klagten. In anderen Worten: über drei Vierteln der Versuchsteilnehmer hatten Probleme irgendeiner Art mit dem Schlaf. Und wenn du diesen Artikel ließt, gehörst du vermutlich mit zu dieser Gruppe.

Schlafstörungen berauben die Betroffenen an Wohlbefinden, Konzentration, Motivation und Energie und können zu weiteren Leiden wie Anspannung, Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden führen.

Ärgerlicherweise können die Gründe für Schlafstörungen vielfältig und häufig nicht offensichtlich sein. Solltest du über einen längeren Zeitraum hinweg an Schlafproblemen leiden, ist dir dringend geraten, einen Arzt aufzusuchen, um den Problemen bestmöglichst auf den Grund zu gehen. Bei Einschlafproblemen können dir diese 25 Tipps zum besser Einschlafen aber auch sehr von Nutzen sein.

Hier kommen die fünf häufigsten Schlafstörungen unter Deutschen:

 

Insomnien

Auf Platz 1 liegen Insomnien. Ein Begriff, der verschiedene Formen von Ein- und Durschlafstörungen zusammenfasst. Unter Insomnien haben laut DAK etwa 10% der Bevölkerung – 8 Millionen Deutsche – zu leiden. Die DAK definiert Insomnie als regelmäßig auftretende, über einen längeren Zeitraum hinweg bestehende Schwierigkeit beim Ein- und Durschlafen, welche mit schlechter Schlafqualität einhergeht und somit das Tagesbefinden beeinträchtigt. Die Folgen für die Betroffenen sind neben Müdigkeit häufig Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schwierigkeiten im Straßenverkehr oder auch Magen-Darm-Beschwerden.

Insomnien können chronisch sein, als Nebeneffekt von Medikamenten auftreten, Folgen körperlicher Erkrankungen sein oder durch Stress bedingt sein. In einigen Fällen ist eine klare Ursache auch nicht erkennbar.

 

Restless-Legs-Syndrom

Es gibt eine ganze Reihe von schlafbezogenen Bewegungssyndromen, welche das Ein- oder Durchschlafen erschweren. Das bei weitem häufigste stellt jedoch das Restless-Legs-Syndrom dar, welches etwa 5-10% der Bundesbürger betrifft.2

Bei diesem Syndrom kommt es zu einem ausgeprägten Unwohlsein in den Beinen, welches zum unwiderstehlichen Drang der Bewegung führt. Häufig verschlimmern sich die Beschwerden bei Nacht, sodass das Einschlafen deutlich erschwert wird. Das Bedürfnis nach Bewegung kann während der Nacht bestehen bleiben, sodass Betroffenen auch das Durschlafen sehr schwer fallen kann.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das RLS sehr gut medikamentös behandeln lässt. Solltest du als an RLS leiden, suche schnell deinen Arzt auf.

 

Schlafapnoe

Laut DAK leiden etwa 4% der Bevölkerung leiden unter eine sog. Schlafapnoe – Atemaussetzern während dem Schlaf. Durch eine Einengung der Atemwege oder durch fehlende Atemsignale aus dem Gehirn, kommt es während dem Schlaf bei Betroffenen zu längeren Atemaussetzern. Der Definition nach, müssen die Aussetzer für das Vorliegen einer Schlafapnoe mindestens 10 Sekunden andauern, können jedoch auch bis zu 60 Sekunden dauern. Die Folge: das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, der Kohlendioxidgehalt im Blut steigt, und der Körper durchläuft eine Stressreaktion, die mit Erwachen einhergeht.

Falls du des Nachts häufiger mit Atemnot erwachst oder falls dein Partner Atemaussetzer bei dir bemerken sollte, suche unbedingt einen Arzt auf. Eine unbehandelte Schlafapnoe kann nämlich schwerste Folgen für die Gesundheit haben und das Risiko auf eine ganze Reihe von Krankheiten – von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Herzinfarkt bis zu Hirnschäden – hervorrufen und somit die Lebenserwartung drastisch verkürzen.

Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen

Bei dieser Art von Störungen gerät die innere Uhr – der zirkadiane Rhythmus – aus dem Gleichgewicht, sodass er nicht mehr dem gewöhnlichen Tag-Nacht-Rhythmus entspricht. Die Folgen sind Schlafschwierigkeiten analog zu einer Insomnie und Tagesmüdigkeit (Hypersomnie).

Eine Störung des zirkadianen Rhythmus kann eine Reihe von Ursachen haben. Am häufigsten sind Jetlag, Schichtarbeit oder Medikamente für die Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen verantwortlich. Selten kommen diese Störungen jedoch auch in chronischer Form vor, in welchem Fall die Ursachen noch nicht genau erforscht sind.

Gefährdet ist auch, wer spät abends noch am Computer sitzt oder das Smartphone bedient. Unsere innere Uhr wird nämlich durch das Licht beeinflusst, dem wir ausgesetzt sind3. Und Bildschirmlicht enthält besonders hohe Anteile von aufweckendem blauem Licht.

Kleiner Tipp: Die kostenlose Software f.lux (https://justgetflux.com/) lässt sich auf fast allen Smartphones und PCs installieren und passt die Wellenlängen des Bildschirmes der Tageszeit an, sodass die störende Wirkung des Bildschirmlichts auf unsere innere Uhr abgeschwächt wird. Ich empfehle jedem dieses Programm zu nutzen und verwende es im Moment selbst, um diesen Artikel zu schreiben.

 

Parasomnien

Parasomnien bezeichnen verschiedene unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten während dem Schlaf. Hierzu gehören unter anderem Alpträume, Schlafwandeln (Somnambulismus) aber auch der sog. „Schlafterror“ (Pavor nocturnus).

Zwar ist in manchen dieser Fälle die Schlafqualität oder Erholsamkeit nicht notwendigerweise gemindert, dennoch können die Probleme für die Betroffenen sehr belastend sein und im Falle von Schlafwandeln sogar mit einer Verletzungsgefahr einhergehen.

Die meisten Parasomnien treten bei Kindern recht häufig auf und Schätzungen gehen davon aus, dass 10 – 30 % aller Kinder zumindest einmal in ihrem Leben schlafwandeln4. Im Erwachsenenalter verschwinden die Symptome jedoch in den meisten Fällen.

Albträume treten – wie gewöhnliche Träume – im REM-Schlaf auf. Wer schon einmal einen Albtraum hatte (also jeder) weiß, dass Albträume Psyche und Wohlbefinden stark belasten können. Wenn man häufig unter Albträumen leidet, kann es sich daher lohnen, das Klarträumen (luzides Träumen) zu erlernen, um sie positiv zu beeinflussen.

Nicht mit Albträumen zu verwechseln, ist der sog. Nachtschreck (Parvor nocturnus), bei welchem die Betroffenen auf einmal, mit einer großen Panik aus dem Tiefschlaf erwachen. Im Gegensatz zum Albtraum bleibt kaum eine Erinnerung an das Vorgefallene zurück. Nachtschrecken sind – sofern sie nicht Ausdruck einer anderen Problematik, wie z.B. einer Schlafapnoe sind – zwar erschreckend, jedoch harmlos.

 

Quellen:

2018-03-17T23:40:08+00:00