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Rezeptfreie Medikamente gegen Schlafstörungen

Bei akuten Schlafstörungen können Medikamente Abhilfe schaffen. Viele potente Schlafmittel weisen starke Nebenwirkungen auf, sodass sie verschreibungspflichtig sind. Es gibt jedoch auch einige ungefährliche Präparate, die für die Selbstbehandlung, rezeptfrei eingesetzt werden können.
Doch auch die Einnahme solcher Medikamente sollte man sich nicht zur Gewohnheit machen. Denn wenn man regelmäßig solche Einschlafhilfen verwendet, gewöhnt sich der Körper daran – die Wirkung der Medikamente lässt nach und das Einschlafen ohne sie wird nur noch schwerer. Daher empfiehlt sich die Verwendung über kürzere Zeiträume, während man versucht den Schlaf anderweitig zu verbessern, z.B. indem man die richtigen die Grundvoraussetzungen für guten Schlaf erfüllt, eines dieser 25 Einschlaftipps oder Atemübungen ausführt.
Falls die Schlafstörungen sehr stark sind und z.B. länger als 4 Wochen andauern oder der Schlaf kürzer als 6 Stunden ist, sollte man zudem einen Arzt aufsuchen.
Aber genug der Worte, hier kommen einige rezeptfreie Medikamente gegen Schlafstörungen (Packungsbeilagen bitte beachten):

 

Antihistaminika

Antihistaminika blockieren die körpereigenen Histamin-Rezeptoren, wodurch sie allergie- und entzündungshemmend, aber auch schlaffördernd wirken. Diese Medikamente enthalten meist als Wirkstoffe die Substanzen Dipenhydramin und Doxylamin. Die Medikamente sollten etwa 30 Minuten vor dem Einschlafen genommen werden.

Dipenhydramin kann zu einer Sensibilisierung der Haut führen, sodass es nicht verwendet werden sollte, wenn die Gefahr von Sonnenbrand besteht. Doxylamin hingegen kann zu einem Hangover führen.

Einnahme der Medikamente sollte auf wenige Tage bis maximal 2 Wochen beschränkt werden. Nicht mit Alkohol einnehmen.

Dipenhydramin Medikamente:

Doxylamin Medikamente:

 

Melatonin

Dieser als Schlafhormon bekannte Stoff findet sich nicht nur in bestimmten Lebensmitteln wieder, sondern wird vom Körper vor dem Einschlafen selbst gebildet. Melatonin macht uns genau zur richtigen Zeit schläfrig, aber auch nur, wenn unser Schlaf-Wach-Rhythmus funktioniert und wir zu regelmäßigen Zeiten ins Bett gehen. Falls du Probleme beim Einschlafen hast, besonders weil du zu unregelmäßigen Zeiten schläfst, kann die Melatonineinnahme genau das Richtige für dich sein! In den USA lassen sich pure Melatonintabletten sehr leicht kaufen, während aber hier in Deutschland hauptsächlich natürliche Extrakte und Vorstufen des Stoffes verkauft werden. Auf dem deutschen Markt empfehlen wir daher diese Tabletten mit natürlichem Melatonin:

 

Tryptophan

Tryptophan

Tryptophan ist eine Vorstufe des Schlafhormons Melatonin. Einnahme verkürzt Einschlaf- und Aufwachzeit, während der restliche Schlafrhythmus nicht beeinflusst wird:

Pflanzliche Mittel

Baldrian

Baldrian ist ein bekanntes pflanzliches Schlafmittel, dessen Inhaltsstoffe entspannend wirken und Schläfrigkeit hervorrufen. Die Einnahme von Baldrian lässt den normalen Schlafrhythmus intakt, während es den Tiefschlaf verstärkt und kann somit besonders erholsam wirken. Baldrian ist ein recht sanftes Schlafmittel, das daher ausreichend hoch dosiert sein sollte (600 – 1200 mg pro Einzeldosis). Im Gegensatz zu anderen Schlafmitteln, setzt die maximale Wirkung erst nach täglicher Einnahme über 1 – 2 Wochen ein.

Passionsblumenkraut besitzt angstlösende Eigenschaften und kann bei nervösen Einschlafstörungen helfen.

  • Lioran – Die Passionsblume – 80 Kapseln, 16,45 €

Hopfen enthält schlaffördernde Substanzen, welche vor allem in Kombination mit anderen Extrakten, wie z.B. Baldrian ihre Wirkung entfalten. Als besonders wirksam wurden Kombinationspräparate aus Baldrian, Hopfen und Passionsblume befunden.

Baldrian und Hopfen:

Baldrian, Hopfen, Passionsblume:

Auch Tee kann bei Schlafstörungen helfen. Melissentee eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen kann bei nervösen Einschlafstörungen helfen. Und frisch angesetzter Fencheltee kann bei Verdauungsproblemen helfen und somit ein häufiges Problem von Schlafstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern mindern.

 

 

Quelle: Weyers, W. (2012). Beratung aktiv 2012/2013 – Selbstmedikation: Medizinisch-pharmazeutischer Leifaden für die Kundenberatung in der Apotheke. Eschborn. Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH.

 

2018-03-17T22:23:58+00:00